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Alexander Hauer

Intendant, Regisseur und Veranstaltungsdramaturg

Luzifer

Luzifer

Sprechstück von Bernhard Aichner
Auftragswerk der Sommerspiele Melk
Fr 27 Juli 2018 Sa 04 August 2018
Regie: Alexander Hauer

Stab
Regie: Alexander Hauer
Bühne: Daniel Sommergruber
Kostüme: Monika Biegler

Bühne Frei! Leitung Statisterie/Chor: Ursula Leitner & Flora Königsberger, Musik: Gerald Huber-Weiderbauer, Christoph Richter, Flora Königsberger

Ensemble
Helmut Bohatsch, Kajetan Dick, Sophie Prusa, Sigrid Brandstetter, Katharina Dorian, Jan Hutter, Christian Kainradl, Max Niemeyer, Chor & Statisterie: Ensemble des Kunstdünger-Projekts Bühne frei!

Fotos alle Fotos (c)Daniela Matejschek

Über das Stück
Sommer 2018. Luzifer eröffnet in Melk sein THEATER DES BÖSEN. Als Ehrengast lädt er seinen ehemaligen Freund und Weggefährten Gott ein, um ihn davon zu überzeugen, dass man ihm, dem gefallenen Engel, ein Leben lang Unrecht getan hat. Und dass das Gute und das Böse auf dieser Welt, näher beieinander liegen, als man denkt.

Generalprobe: Luzifer zeigt Gott seine Inszenierung des Grauens – Alltagszenen aus der Vergangenheit und der Gegenwart, Historisches und Unverbürgtes. Der Theaterabend wird zur Achterbahnfahrt der Gefühle, zu einer Gratwanderung zwischen Recht und Unrecht, zwischen Wahrheit und Lüge, zwischen Lachen und Weinen. Verführerisch und diabolisch führt Luzifer Regie. Doch Gott mischt sich ein. Er kritisiert, verändert, wirkt Wunder auf der Bühne und schreibt Luzifers Stück um, und damit auch einige Episoden der Weltgeschichte neu. Luzifer wehrt sich, widerruft, legt nach. Und schon schlüpfen beide in die Rollen weltberühmter Figuren.

Pressestimmen:

Bernhard Aichner zählt mit über 400.000 verkauften Büchern seiner „Totenfrau-Trilogie“, die in 15 Sprachen übersetzt wurde, zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Gegenwartsautoren. Mit seinen beiden „Melker Protagonisten“ erzählt er uns, wie absurd, humorvoll und gnadenlos unsere Welt war und ist und vielleicht sein könnte. „Ein Abend voller Überraschungen, Erkenntnisse und Wunder.“ Thomas Sessler Verlag, Wien

„Luzifer bei den Sommerspielen Melk ist ein fulminanter und mutiger Theaterabend. Das Werk geht mit der menschlichen Gesellschaft, den Stärken und Schwächen und vor allem den Abgründen hart ins Gericht. Bernhard Aichner hat ein gewichtiges Theaterwerk verfasst, wo man an Ferdinand Raimund denken muss, hält Luzifer dem Publikum doch einen deutlichen Spiegel vor.“ ORF NÖ heute
„Luzifer“ eröffnete in Melk das Theaterfest NÖ Einen höllischen Saisonstart haben die Sommerspiele Melk dem diesjährigen Theaterfest Niederösterreich beschert: Am Donnerstagabend ist in der Wachauarena vor der imposanten barocken Stiftskulisse Bernhard Aichners Auftragsstück „Luzifer“ zur Uraufführung gelangt – ein Mix aus modernem Mysterienspiel, philosophisch unterfüttertem Entertainment und variierter Familienaufstellung. Gott und Luzifer begegnen einander, um noch einmal die alten Konflikte auszugraben und auszutragen. Da geht es um Verantwortung und Schuld, Macht und Moral, Manipulation und Mündigkeit. Doch ganz so bierernst geht es dann auch wieder nicht zu in diesem geistlichen, bisweilen aber auch sehr weltlichen Disput zwischen gefallenem Engel und Weltenbeherrscher. Während Luzifer (Kajetan Dick) mit seinem „Theater des Bösen“ im Outfit eines clownesken Mafioso eher herzige Behäbigkeit als ätzenden Schwefeldampf verströmt, erscheint Gott (Helmut Bohatsch) als eitler Geck, der gern Eierlikör nippt und mit den Damen flirtet. Die beiden bleiben einander wenig schuldig. „Du bist so verbissen, so korrekt und so nachtragend“, wirft Gott seinem Widersacher an den Kopf. Der kann sich darob nur wundern und fragt zwischendurch: „Warum eigentlich Melk?“ Die Antwort gibt er sich selbst: „Sie schätzen mich hier!“ Regisseur Alexander Hauer findet an Aichners ironischen Anspielungen, theologischen Fragestellungen und paradoxen Konstellationen sichtlich Freude. Nach der Pause kommt pure Showsituation auf (Moderatorin: Sophie Prusa), bei der sich das Publikum zwischen den Kandidaten Gott und Luzifer entscheiden kann. Nicht alles wirkt stringent, die halbe Weltgeschichte von Dschingis Khan bis Stalin und Mao hat Aichner verpackt, und letztlich fragt man sich, ob und vor allem warum die klassische mephistophelische Selbstdefinition „Ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft“ hier ins Gegenteil verkehrt erscheint: Beide Konkurrenten wollen scheinbar das Gute – und erreichen meist Böses. Man kann es aber auch mit Gott halten und schlichtweg resümieren: „Geiles Theater, geiles Bühnenbild!“ Letzteres wirkt als raumgreifende Skulptur aus Schrott, eine geradezu pittoresk anmutende Collage aus Altstoffen, gestaltet von Daniel Sommergruber. Dramaturgisch effektvoll kommen die sporadischen musikalischen Einwürfe zur Geltung (Gerald Huber-Weiderbauer). Der Infernalik thematisch einschlägig verbunden ist auch die zweite Produktion der Sommerspiele Melk: Die Musikrevue „Hells Bells. Der Teufel hat den Schnaps gemacht“ hat am 5. Juli Premiere. Auf junges Publikum wartet „Luzi Satansbraten. Der freche Koch in Teufels Küche“. Außerdem enthält das Rahmenprogramm u.a. Auftritte von Mnozil Brass und Gernot Kulis. Salzburger Nachrichten
Luzifer am Fuße des Stift Melks Das Ambiente für die Aufführung von Luzifer bei den Sommerspielen in Melk könnte kein besseres sein. Am Fuße des Stifts Melk ragt ebenjenes im Hintergrund beeindruckend empor. Die Bühne selbst gleicht einem Schrottplatz. Wie Intendant Alexander Hauer im Einführungsgespräch verrät war am Ort der Bühne vor vielen Jahren der Schrottplatz von Melk. Der Müll ist also quasi herauf gewachsen. Alleine schon für dieses geniale Bühnenbild von Daniel Sommergruber lohnt sich ein Besuch. Bei längerer Betrachtung oÙenbart sich immer wieder ein neues faszinierendes Detail. Der perfekte Schauplatz für Luzifers „Theater des Bösen“ zu dem er natürlich auch Gott eingeladen hat. An diesem Abend soll die Frage geklärt werden, wer denn nun wirklich für das Böse verantwortlich ist. Luzifer möchte uns zeigen, dass auch Gott daran nicht unbeteiligt ist. * lesefreude https://lesefreude.at/luzifer-am-fusse-des-stift-melks/
Ist der Teufel an allem schuld? Kleinlich war man in Melk bei den großen Theater- und Lebensthemen noch nie: In den letzten Jahren beschäftigte man sich mit der Bartholomäusnacht, Artus und Odysseus, seit Längerem kursiert das Scherzwort, dass Intendant Alexander Hauer wohl irgendwann die Bibel dramatisieren werde. Nun ist es (fast) so weit: Beim Theatersommer nahm man sich die Frage nach dem Bösen vor -und brachte Luzifer auf die Bühne. Was ist das Böse? Und wer ist dafür verantwortlich? Kann man dem Teufel die Schuld geben? Krimi-Autor Bernhard Aichner hat sich auf die Pfade eines kleinen Philosophicums begeben und lässt den Teufel antanzen. Freilich nicht alleine: Vielmehr treten Satan und Gott in einem „Theater des Bösen“ gegeneinander an. Ein für allemal soll die Frage nach der Vorherrschaft geklärt werden. In einem zweieinhalbstündigen Theaterabend dekliniert das Melker Theaterteam das Übel auf der Welt durch. Diktatoren kommen und gehen, Verbrechen und Martern aller Art werden präsentiert. Ein Panoptikum des Grauens. Zuletzt die große Spielshow: Braucht es heute noch Gott & Teufel? Um sich dem Thema nähern zu können, hat Aichner die Gegenspieler auf Menschengröße geschrumpft: hier ein Bosnigl von Satan, da ein zynischer Gott, der Nazi-Gräuel vom Tisch wischt. Sie bekämpfen einander, sie mögen einander aber auch. Irgendwie. Autor Aichner und Regisseur Hauer haben sehr eindringliche Bilder entworfen, die das Thema allgemein umfassen: also kaum direkte politische Bezüge zum Heute! Sie schaffen eine schillernde Theaterwelt, die Fragen aufwirft und beklemmend wirkt: und die mit packenden, starken Bildern zu fesseln weiß. Der Abend hat große Zugkraft, Tempo, überzeugt, berührt, ist handwerklich perfekt. Und bringt Zuschauer zum Grübeln. Auch weil ein ausgeglichenes, starkes Ensemble Kajetan Dick, Helmut Bohatsch, Sigrid Brandstetter, Katharina Dorian -auf der Bühne steht. Ein beeindruckender Auftakt für den Theatersommer! OL Kronenzeitung
Luzifer Neu ist es nicht, das ewige Spiel Gut gegen Böse. Und doch ist in Bernhard Aichners „Theater des Bösen“, das der Bestsellerautor eigens für Alexander Hauers Sommerspiele geschrieben hat, alles anders. Gott (cool: Helmut Bohatsch) ist weder heilig noch fromm, sondern kommt im weißen Nadelstreif wie ein alternder Rockstar daher. Luzifer (grandios: Kajetan Dick) schaut im schwarzen Nadelstreif mit wirrem Haar zwar so tückisch aus wie Batmans Pinguin, ist aber im Herzen „menschlicher“ als sein Widersacher. Und die Menschen? Die sind quer durch die Weltgeschichte die wahrhaft Bösen (beängstigend: Christian Kainradi). Die ihre Götter zwischen Autowracks und Polstersofas am Ende des manchmal fast schon absurden Spiels doch tatsächlich tothauen wollen. Fazit: Ein wahrlich dämonisches Menschentheater, in dem das Gute böse und das Böse gut ist. -mf- NÖN Gesamtausgabe