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Alexander Hauer

Intendant, Regisseur und Veranstaltungsdramaturg

Die Göttliche Komödie

Die Göttliche Komödie

Dante Alighieri, Melker Dramatisierung: Hagnot Elischka und Alexander Hauer
Nach der Übersetzung von Lebrecht Bachenschwanz
Uraufführung 15. Juli 2005 – Donauarena Melk

Stab
Inszenierung und Intendanz – Alexander Hauer
Dramaturgie – Hagnot Elischka
Bühne – Judith Leikauf / Karl Fehringer
Kostüme – Susanne Özpinar
Maske – Beate Lentsch-Bayerl
Musik – Stefan Kupsa
Lichtdesign – Dietrich Körner
Körpertraining – Pascale Sabine Chevroton
Technische Koordination – Leo Krempl
Grafikdesign – Alfred Heindl
Regiemitarbeit – Nadine Jessen
Regieassistenz – Michael Schachermaier
Regiehospitanz – Sebastian Golser
Besetzung
Gregor Seberg, Florentin Groll, Birgit Linauer, Christian Aichinger, Reinhold G. Moritz, Wolfgang Müllner, Alexandra Neuninger, Sebastian Pass, Martina Spitzer, Margarethe Tiesel, Johannes Zeiler,
Keyboards: Johannes Kerschner / Johannes Kammerer, Bratsche: Irene Froschauer, Gitarre: Vincent Wagner

Pressestimmen

„Bringt man Dantes ‚Göttliche Komödie‘ auf die Bühne, gibt es vermutlich nur Abstufungen des Scheiterns. … die Sommerspiele Melk haben’s probiert – und sind auf hohem Niveau gescheitert. … Was zunächst besticht, ist das Grundkonzept, das ein Stationenspiel vorsieht, das vom Inferno zum Epilog im Himmel führt. … Hervorragend ist das Bühnenbild in der Donauarena (Karl Fehringer, Judith Leikauf): Aus der Leere wächst durch unzählige Klappen allmählich das Inferno, aus dem Bühnenboden entsteigen die Unglücklichen, sorgen für ein bedrohliches Gesamtbild, das Zerstörung und Chaos zeigt. … Vieles, was Regisseur Alexander Hauer erdachte, hat herben Charme, wirkt im Versuch, das Riesenwerk zu bändigen, sympathisch und ist souverän umgesetzt. Manchmal jedoch schlägt auch geradezu kindliches, ja kindisches Gestalten durch. … Auch wenn manches nicht gefällt, will man im Nachhinein den Abend und diese Art von Dante-Erfahrung trotz aller Schwächen nicht missen.“
Kronenzeitung, 17. Juli 2005
„Dass eine Dramatisierung von Dante Alighieris 100 Gesänge umfassendem ‚Lehrgedicht‘ ein Wagnis darstellt, war von vornherein klar. Der Intendant des Melker Sommertheaters Alexander Hauer und sein Dramaturg Hagnot Elischka gingen dieses Wagnis ein. Geschafft oder geschaffen haben sie ein interessantes Experiment, leider ein unvollendetes. …“
Bauernzeitung, 21. Juli 2005
„Das mutige und sicherlich kostspielige Wagnis, die Inszenierung auf drei Bühnen zu verlegen, ist mehr als aufgegangen und wurde vom Publikum bestens angenommen. … Jedem einzelnen Besucher bleibt es dabei selbst überlassen, eigene Erkenntnisse abzuleiten oder sich einfach von der imposanten Inszenierung beeindrucken zu lassen. … Allen voran seien Judith Leikauf und Karl Fehringer erwähnt, die für das spektakuläre und raffinierte Bühnenbild verantwortlich sind und eine Bretterbühne im wahrsten Sinne des Wortes zusammenbauten. …“
Mostviertel Bazar
„Seit Jahrzehnten beschäftige ich mich mit der Göttlichen Komödie. Ihrer Produktion mit und im Rahmen der Sommerspiele Melk habe ich daher gespannt und ein bisschen bange, ob eine Dramatisierung gelingen kann, entgegengesehen. Sie kann gelingen! Und wie! Dass mich ein Theaterabend als Erlebnis derart berührt und interessiert hat, dass ich sozusagen für mich selbst dort war, ist lange her. Das Ereignis hat mein übliches Aufmerksam-Sein auf Kunstformen in kürzester Zeit überholt. Erst im Nachhinein setzte das formale Reflektieren ein, das mir sonst aus beruflichen Gründen immer mit im Vordergrund steht. Eindrucksvoll, wie Sie mit den Figuren und im Gestalten der Szenen den Fokus auf dem Ungestaltbaren halten; auf einer schwebenden Frage, die so grundsätzlich ist, dass man sie nicht einmal in Worte fassen will, weil es den Inhalt, um den es geht, verkleinern würde. Dazu braucht es eben das Theater in seiner ganzen Eigenart. Und die Dreiteilung Bühne / Wanderung (bei der das Publikum zum angesprochenen Dante wird) / und Schiff machte ein körperliches Erfahren der drei symbolischen Zustände unübertrefflich deutlich: Wo die Wesen (auf den Sitzplätzen und in ihre Wiederholungen auf der – großartigen – Bühne) gefesselt sind, ist Hölle; wo wir zielgerichtet gehen können, ist Hoffnung und Veränderung; wo wir getragen werden, ist anwachsender Himmel möglich.“
Dr. Elisabeth Schrattenholzer (per eMail)


über das Stück

Bewusst wird seit mehreren Jahren das inhaltliche Profil der Sommerspiele Melk gestärkt, die präsentierten Themen und Stücke stehen in klarem Bezug zum „genius loci“. 2005 sollte in besonderer Art die Landschaft in das Spiel, in eine Art Gesamtkunstwerk miteinbezogen werden. DIE GÖTTLICHE KOMÖDIE verfeinerte so in thematischer wie auch formaler Hinsicht erste Assoziationen zu „Melk an der Donau“: die Suche nach Erkenntnis wie auch das künstlerisch-sinnliche Erleben von Natur/Wasser.

Eine berührende Reise in phantasievolle Jenseitsreiche.
Eine Höllenfahrt voll dramatischer Vielfalt und Schicksale.
Die Begegnung mit den eigenen Abgründen, der Trauer und der Sehnsucht.
Ein Weg der Erkenntnis und Sinnlichkeit.
Das Erfahren von Hoffnung, Erfüllung und Glück.
Die Suchen nach der wahren Liebe.
Ein paradiesischer Höhenflug.

Dante Alighieri hat mit seiner GÖTTLICHEN KOMÖDIE eine der größten Menschheitsdichtungen geschaffen. In diesem monumentalen Gedicht beschreibt er das Leben der Seelen in den drei Reichen des jenseits: Hölle, Läuterungsberg, Paradies. Dante nimmt das Publikum mit auf seinen Weg der Erkenntnis und Sinnlichkeit. Und dieses Unterwegssein wurde bei den Sommerspielen Melk 2005 wörtlich genommen.

Teil 1 – Das Inferno
In der Donauarena ging das Inferno über die Bühne: das „ins Bühnenbild integrierte“ Kloster mahnte an die aufgeworfenen Fragen – doch stand über allen Schrecken die Kraft des Hoffens.

Teil 2 – Das Purgatorio
Nach der Pause versinnbildlichte eine Wanderung durch den Wald – vorbei an Objekten und Geschehnissen – den im Epos angesprochenen Weg der Läuterung.

Teil 3 – Das Paradies
Zuletzt stand am Wasser „der Himmel offen“. Die 45minütige Schifffahrt verdeutlichte das Ende der Irrwege und das Verschwimmen enggesetzter Grenzen. Für den atmosphärischen Höhepunkt der Theaterreise wurde eigens ein schwimmender Geräteträger adaptiert, der sowohl die 430 Personen des Publikums wie auch die Bühne fasste. Ermöglicht wurde diese Theaterphantasie durch das Engagement und die großzügige Unterstützung der Firma Brandner Schiffahrt.